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Plastikfreie Zone

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Ein Leben ohne Plastik, das sollte doch kein Problem sein. Ich meine, die Leute haben ja früher auch ohne Plastik gut gelebt. Es gab ja alles.

 

Sandra Krautwaschl hat mit ihrer Familie beschlossen auf Plastik zu verzichten. Die Familie, das sind Sandra und ihr Mann mit Samuel, Leonard und Marlene. Fünf Leute, die sich alle gemeinsam vorgenommen haben das Plastik zu besiegen. Wenn man die eine Tupperschüssel von 30 weiteren vorläufig auslagert ist das kein Problem. Wenn es dann an Jacken oder Badehosen geht, wird es schon schwieriger. Die Ritterburg im Kinderzimmer steht überhaupt nicht zur Debatte, bei den Gartenmöbeln, den Regenschirmen und dem Fahrradhelm stoßen dann auch Erwachsene an ihre Grenzen. 

Das erste Thema, das den Leute bei Plastik einfällt, ist der Einkauf. Selber Gefäße mitbringen, unverpackte Lebensmittel. Auf dem Gebiet hat sich schon einiges entwickelt, bei Gummistiefeln, Zahnbürsten, Make Up und Kinderspielzeug sieht es anders aus. Trotzdem gibt die Familie nicht auf. Ihr Haushalt wird zur größtenteils Plastik freien Zone, nicht vollständig. Laptop und Handy müssen bleiben, genau wie das Auto oder die Ritterburg. Aber die Isomatte und die Fliegenklatsche müssen raus. 

 

Das Buch ist mit seiner Thematik unglaublich aktuell, das Landleben nach dem ursprünglichen Lebensstil erlebt wieder mal einen Aufschwung. Blumenkränze flechten, Tiere streicheln. Das ist natürlich nicht alles, und weiße Sommerkleider sind selten angebracht, wie sie in den meisten Videos oder Bildern zusehen sind. Aber das Prinzip ist das richtige, man beschäftigt sich mit einem früheren Leben und erkennt, was man vielleicht doch mal wieder so machen könnte. Ich will auf keinen Fall sagen, dass früher alles besser war. Dafür bin ich nicht alt genug. Aber gerade der Umweltschutz freut sich über traditionelle Landwirtschaft, mehr Fahrräder auf den Straßen und Urlaub auf dem Bauernhof, nicht am Ende der Welt. Und natürlich auch unser Plastikkonsum ist ein Thema, das eng damit verbunden ist.

Menschen sind früher auch ohne ausgekommen, das stimmt. Man könnte zu Rewe oder Aldi gehen und danach das Experiment für gescheitert erklären. Plastikfrei leben geht nicht. Aber Familie Krautwaschl hat sich nicht einschüchtern lassen, hat nicht aufgegeben und etwas geschafft, was sich viele wünschen. 

 

Natürlich erfordert das, neben der Unterstützung und Mitarbeit von vielen Menschen, auch viel Mut und Kraft. Man muss die Produkte finden, die Unverpacktläden, und die Alternativen zu allem, was man bisher hatte. Man muss Läden finden, in denen die Mitarbeiter kein Problem damit haben, Wurst auch in eigene Dosen zu packen oder das Brot nicht noch in Plastik, zusätzlich zum Papier zu tun. Man muss ständig alle Grenzen sprengen, im Denken von Freunden oder Familie, öfter mal ganz souverän mit einem dummen Spruch von völlig fremden Menschen umgehen können. Das alles ist nicht leicht. Dabei noch sozial aktiv zu bleiben und nicht als Freak abgestempelt zu werden, auch in den Urlaub zu fahren und Hobbys zu haben, das ist fast noch schwieriger. Die Angst vor den Reaktionen, vor den Widerständen. Das hält die meisten davon ab.

 

Für alle, die so denken, ist Sandra Krautwaschl einen steinigen Weg gegangen. Mit viel Elan und immer neuen Ideen. Aber auch für andere, die nicht ganz so radikal leben wollen, hat sie gute Tipps. Wie wäre es mit einem Plastikfreien Raum, einem Tag ohne Plastik oder bestimmten Lebensmitteln, die unverpackt sind. Aufmerksam bleiben für Alternativen, mehr möchte die Autorin gar nicht erreichen. Ein Schritt reicht, vielleicht kommt ja danach der zweite. Sandra Krautwaschl hat einen authentischen Erfahrungsbericht geschrieben, der auch für Plastikfans mal lesenswert wäre.

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