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Zwei Wochen im Juni

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In jedem Abschied liegt ein Anfang. Wer hat das nicht schonmal gelesen oder gehört und gedanklich die Augen verdreht, weil der Spruch meistens überhaupt nicht passt? 

Leider bestätigt Anne Müller in ihrem neuen Roman "Zwei Wochen im Juni" den kurzen Satz. Die Qualität des Buches leidet aber auf keinen Fall darunter.

 

Ada und Toni sind so ungleich wie Feuer und Wasser, trotzdem sind sie Schwestern. Der Kontakt zwischen den beiden ist eingeschränkt, auch wegen der anderen Lebensumstände. Ada ist Künstlerin, sie malt, fotografiert, bastelt und denkt. Toni hat geheiratet, sie balanciert zwischen Familie und Beruf und versucht alles in Einklang zu bringen. Nach dem überraschenden Tod der Mutter muss ihr Elternhaus ausgeräumt werden, dafür verabreden sie sich für zwei Wochen im Juni.

 

Wer jetzt ein unglaublichen Familienstreit erwartet, muss leider enttäuscht werden. Die Geschichte von Anne Müller lebt nicht vom großen Drama, sondern eher von den kleinen Momenten und Gesten. Der Schreibstil ist sommerlich, fast schon poetisch manchmal und immer wunderschön. Die beiden Schwestern brauchen eine Weile, bis sie sich aneinander gewöhnen, aber das Band zwischen den beiden kann man durch die Buchstaben fühlen. Bei beiden Schwestern läuft es gerade nicht so, wie sie es sich wünschen. Ada ist in einer Beziehung zu einem verheirateten Mann, den sie immer nur heimlich treffen darf. Toni ist unglücklich in ihrer Ehe und mit ihrem Lebensstil. Das wird erst später klar, die Unterschiede zwischen den Schwestern sind aber von Anfang an deutlich. Trotzdem zeigen sie, das die Familie stärker ist als alles, auch wenn Streit dazu gehört. 

 

Der Roman beschäftigt sich mit den Schwestern und ihrem Leben, besonders Ada steht im Mittelpunkt. Sie erinnert sich immer wieder an Momente aus ihrer Kindheit, am Anfang ist das Verhältnis zwischen Texten aus der Gegenwart und welchen aus der Vergangenheit etwas gleich.

Toni hat allerdings auch ihren Anteil, sie wird ausführlich beschrieben. Der dritte Teil der Geschichte ist das Ausräumen des Hauses, das mit vielen Überraschungen und auch Tränen verbunden ist.

 

"Zwei Wochen im Juni" ist ein wunderschöner Roman mit ein wenig Melancholie, vielen Gefühlen und einem interessanten Schreibstil.

Danke an den Penguin für das Rezensionsexemplar.

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