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Zusammen ist man weniger allein

Camille, Frank, Philibert und Paulette, das sind die Mitglieder der Wohngemeinschaft in Paris. Jeder von ihnen hat seine eigene Probleme. Philibert könnte ein berühmter Historiker sein, versagt aber beim Sprechen vor Menschen, Franck ist unzufrieden mit seinem Leben als Koch, Camille hat das Malen aufgegeben und arbeitet als Reinigungskraft und Paulette hat Angst, im Altersheim zu sterben. In einer Wohnung, die Teil eines Erbschaftsstreits ist, kommen die vier nach und nach zusammen und lernen, zusammen zu leben. 

Ein Buch, das auf den ersten Blick banal klingt. Zwei Männer im gleichen Alter wie eine junge Frau, die als neue Mitbewohnerin in die WG zieht. Anna Gavalda hätte daraus eine romantische und alt-bekannte Geschichte machen können. Stattdessen besteht das Buch hauptsächlich aus Dialogen, die immer wieder zeigen, wie eng die Figuren miteinander verbunden sind. Hauptsächlich sind es Alltagserlebnisse, die geschildert werden. Eine Fahrt mit der U-Bahn, ein Arbeitstag, ein Streit in der Küche. Aber mit jeder Seite wächst die Bindung der Figuren zueinander und schließlich auch zum Leser. Die Charaktere sind bis ins kleinste Detail ausgearbeitet und erstaunlich komplex. Der Schreibstil ist besonders und anfangs auch anstrengend. Zum Teil ist es schwer, herauszufinden, welcher Teil vom Dialog zu welcher Figur gehört. Nach einigen Kapiteln ist der Leser allerdings so vertraut mit der Persönlichkeit der Figuren, sie werden beinahe zu Freunden, dass sich dieses Problem löst. Ein anspruchsvolles, aber wunderschönes und interessant geschriebenes Buch. 

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