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Okay, danke, ciao - Katja Hübner

Bei dem folgenden Beitrag handelt es sich um Werbung.

Obdachlosigkeit ist ein Thema, mit dem jeder Kontakt hat. Man weiß von der Wohnungsnot, obwohl die wenigsten von uns wohl selber schon auf der Straße übernachten mussten. Als ich gelesen habe, dass knapp eine Millionen Menschen in Deutschland wohnungslos sind, war ich trotzdem überrascht und schockiert. Die Lager aus Decken und Müll gehören zu jeder größeren Stadt dazu, es wundert sich niemand mehr. Die meisten laufen beim Anblick dieser Menschen weg, drehen sich um und hoffen, dass sie nicht angesprochen werden. Katja Hübner ist Grafikerin, wohnt in Hamburg und ist insgesamt glücklich mit ihrem Leben. Marc lebt ein paar Meter weiter, hat einen Bruder ist Kettenraucher. Außerdem ist Marc obdachlos und wohnt auf einer Parkbank. Erst ist es Sorge, die Katja zu Marc treibt, dann wird es Mitgefühl und aus der Gewohnheit wird schließlich Freundschaft. 

Es ist Mai, als Katja den jungen Mann auf der Bank zum ersten Mal anspricht. Sie fragt, ob er Hilfe oder etwas anderes braucht. Er bittet um eine Zigarette und verabschiedet sich möglichst schnell. Das ist nicht einfach, schließlich ist die öffentliche Parkbank sein zuhause und er kann sie nicht verlassen. Als Katja von ihm nur "Okay, danke, ciao" hört, versteht sie, dass sie gehen muss. Die Gedanken an Marc lassen sie nicht mehr los und sie beginnt zu recherchieren. Dabei wird schnell klar, dass Marcs Problem nicht die Obdachlosigkeit ist. Marc ist schwer krank, seine Familie hat ihn aufgegeben und Hilfsorganisationen sind überlaufen. Aber Katja gibt nicht auf, sie schenkt Marc Jacken und Schlafsäcke, bringt ihm Essen und Zigaretten und freundet sich mit ihm an. Leicht ist es nicht, das stimmt. Aber wirklich schwer wird es erst, als es langsam Winter wird. Es regnet, es ist eiskalt und Marc weigert sich, trockene Sachen anzuziehen. Dass dieses Verhalten Teil seiner Krankheit ist, dass weiß Katja schon lange. Ändern kann sie deshalb aber trotzdem nichts. Sie fragt immer wieder nach, telefoniert seit Monaten mit Zuständigen aus Psychiatrien, Regierung und Ämtern. Erst als die ersten Obdachlosen nachts erfrieren, bekommt Katja für Marc die Hilfe, die sie sich gewünscht hat. Ohne Vorkenntnisse und als ganz normaler Mensch hat sie mit Hartnäckigkeit und Zeit ein Leben gerettet. 

Nach ein paar Stunden hatte ich das Buch schon durch und ich war sehr froh, als ich gelesen habe, dass auch Marc dieses Buch unterstützt. Es ist furchtbar zu lesen, wie Marc und andere Obdachlose leben und manche Stellen sind wie ein Schlag ins Gesicht. Trotzdem hat das Buch einen leicht zu lesenden Stil, ein sehr aktuelles Thema und ist absolut empfehlenswert. 

Vielen Dank für das Rezensionsexemplar, das Buch könnt ihr hier kaufen.

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