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Hannahs Lied - Maren Uthaug

Bei dem folgenden Beitrag handelt es sich um Werbung

Johan und Hannah, das Paar ist in dem kleinen Dorf in Norwegen nicht beliebt. Es liegt nicht an Johan, auf keinen Fall. Das Problem ist Hannah. Sie bricht mit den Traditionen, ist kein Mädchen wie andere, das Wort "schüchtern" kommt in ihrem Wortschatz nicht vor. Johan ist fasziniert. Ihre Art zu leben findet er toll, so ganz anders als seine Familie. Schon als kleiner Junge wird er dort zum Schlachten der Tiere gezwungen. Seine Mutter wünscht sich ein besseres Leben für ihn, sein Vater möchte aus ihm einen richtigen Mann machen. 

Eher zufällig heiratet er Marie, die Tochter des Pfarrers. Spontan und mit finanziellen Sorgen im Hinterkopf tritt er vor den Altar mit der jungen Frau, die er kaum kennt. Zusammen ziehen sie in den Leuchtturm vor der Küste und versuchen, der harten Realität dort zu entkommen. 

 

Das Buch könnte gut sein. Und die Auszeichnung mit dem dänischen Romanpreises des öffentlichen-rechtlichen Rundfunks beweist, dass der Roman außergewöhnlich ist. Am Anfang habe ich mich deshalb noch bemüht, über Details hinweg zu sehen. Die Schlachterszenen auf dem Bauernhof der Familie fand ich genauso schrecklich wie Johan, seine Entwicklung zu einem jungen Mann war für mich wenig authentisch, aber auch das habe ich ignoriert. Als er dann statt Hannah Marie geheiratet hat, habe ich mich leise gewundert, aber man wird schon durch die Inhaltsangabe darauf vorbereitet. Leider beginnt ab dem Einzug in den Leuchtturm fast sofort das Leben als verbitterte Familie. Johan denkt an Hannah, Marie versucht das Leben zu führen, das alle Frauen vor ihr geführt haben. Leider ist das nicht einfach als Frau des Leuchtturmwärters. Er bestraft sie jeden Tag mit seinen Launen und seinen Beleidigungen dafür, dass sie nicht Hannah ist. Irgendwann richtet sich seine Wut auch gegen Hannah, gegen seine Kinder und gegen die ganze Welt. Beide Erwachsenen flüchten in Affären, diese führt Johan leider mit seiner Tochter. Nur Alkohol hält ihn am Leben, er steckt tief in einer Depression. 

Missbrauch, Einsamkeit und Abhängigkeit bestimmen die Stimmung des Buches. Jede Seite zieht den Leser weiter runter in die Emotionen, die auch die Figuren ersticken lassen. Ich kann leider keine Leseempfehlung geben, jede weitere Seite des Buches ist mir schwer gefallen. 

 

Vielen Dank trotzdem für das Rezensionsexemplar, das Buch könnt ihr hier kaufen.

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