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Unzertrennlich - Irvin D. Yalom, Marilyn Yalom

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Liebe bis ans Ende des Lebens. Geliebt werden, selber lieben und zwar bis zum letzten Atemzug. Danach suchen viele und haben auch schon immer danach gesucht. Aber was ist eigentlich, wenn man mal weiter denkt. Selten sterben Partner gemeinsam. Ein Teil des Ganzen bleibt überig, steht in der Welt und weiß nicht, wie es weitergehen soll. 

 

Irvin D. Yalom steht alleine in der Welt. Allerdings kann er sich zusammen mit seiner Frau darauf vorbereiten und man kann auch nicht wirklich sagen, dass er alleine ist. Trotzdem sind Freunde und Kinder kein Ersatz für die Ehefrau, das war ihm schon klar. Wie schmerzhaft sein Verlust ist, darüber schreibt er in seinem neuen Buch.

Noch ein paar Worte zum Hintergrund, Irvin und Marilyn waren ein sehr bekanntes Ehepaar. Irvin ist einer der berühmtesten Psychologen und er hat mit seinen Werken viel verändert. Marilyn konnte nicht ganz so gut in den Blick der Öffentlichkeit gelangen, sie war als Kulturwissenschaftlerin und begabte Autorin nur für einen Fachkreis bekannt. Aber das wichtigste ist, die beiden waren 65 Jahre verheiratet. Sie haben sich kennen gelernt, als sie Teenager waren und seitdem nicht ohne einander gelebt. Sie waren nicht immer auch räumlich verbunden, aber trotzdem ständig in Kontakt. Und dann plötzlich, gibt es nur noch Irvin Yalom. 

 

Als klar wird, dass Marilyns Krankheit zum Tod führen wird, möchte sie ein letztes Buch schreiben. Sie möchte ein Buch über ihren Alltag als Paar schreiben, über ihr Leben und vor allem über ihr Sterben. Irvin ist wenig begeistert, trotzdem macht er mit. So können wir die beiden begleiten, in den guten Tagen und in den schlechten, genauso wie in den sehr schlechten. Und schon nach viel zu wenig Kapiteln stirbt Marilyn. Ich habe mit Irvin und seiner Familie gehofft, dass doch noch das Wunder kommt, obwohl ich ja schon wusste, dass es nicht kommen wird. 

Irvin bricht zusammen. Man kann nicht sagen, dass er vom ersten Tag an für ein neues Leben gekämpft hat, aber er hat weiter gemacht. Plötzlich erscheint sein Vernunftsglaube, dass nach dem Tod gar nichts kommt, so abwegig wie noch nie. Sie müssen sich doch wiedersehen. So geht es doch nicht. Oder vielleicht doch? 

 

Die Texte in dem Buch sind sehr persönlich, man ist überall fast live dabei. Die Arztgespräche, die Spaziergänge, immer steht man als Leser daneben. Ob das Schreiben wirklich hilfreich war, oder manchmal auch nur extrem schmerzhaft, darüber kann ich nicht urteilen. Fest steht, dass Irvin und Marilyn Yalom es gewagt haben, die großen Liebesromane zu durchbrechen und weiter zu schreiben. Weiter bis zum Tod und darüber hinaus. Es ist das erste Buch dieser Art, das ich lese und ich bin auch jetzt noch sehr beeindruckt, gerührt und trauere nicht unbedingt um diese Frau, aber vor allem um die Liebe der beiden. Weil man eben doch nicht unzertrennlich ist.

Das Buch bei dem Verlag findet ihr hier

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