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Die große Fotolehre - Andreas Feininger

Bei dem folgenden Beitrag handelt es sich um Werbung

Was der Bauer nicht kennt... Bei uns im bäuerlichen Münsterland mag man etwas neues eher weniger. Egal ob es Essen oder Technik ist. 

Ich weiß nicht wo Andreas Feininger aufgewachsen ist, aber er passt wunderbar hierhin. 

1971 wurde in Kalifornien die erste Digitalkamera vorgestellt, für viele wird das sehr spannend gewesen sein. Bis die Neuerung in Deutschland ankam hat es noch etwas gedauert, aber die Profi-Fotografen waren entrüstet. Ihr Handwerk wurde automatisiert, Fotos konnten erschreckend einfach gemacht werden. Plötzlich sollte jeder ohne viel Aufwand Zugang zu Fotos bekommen können. Die Fotografen müssen sich gefühlt haben wie die Priester als Luther mit dem neuen Buchdruck seine Übersetzungen der Bibel plötzlich an alle verbreiten konnte. 

Und in diesem Kontext hat Andreas Feininger ein Buch geschrieben. "Die große Fotolehre", meine Version ist 2001 erschienen. Das Unverständnis über die Modernisierung der Kamera klingt in fast jedem Satz mit. 

Das Buch ist zweigeteilt, im ersten Teil wird die Technik erklärt und im zweiten geht es auch um den Fotografen und seine Kreativität. Der erste Teil hat leider, obwohl das Buch immer noch als unentbehrliches Standardwerk für Amateure und Profis verkauft wird, seine Bedeutung verloren. Wie man einen Film zuhause entwickelt und die richtige Mischung der Chemikalien hat mich leider nicht interessiert. Der Fakt, dass ein Bildausschnitt durch verschiedene Aspekte verändert werden kann (nämlich die Position des Fotografens = man geht einen Schritt näher heran, also ist man näher am Objekt; oder über den Zoom = man zoomt an das Objekt, es scheint näher zu kommen und nimmt mehr Platz im Bild ein) ist für mich selbsterklärend, aber vielleicht bin ich schon zu weit im Thema drin. Ich gebe zu, ich habe schon mehrere Bücher zur Fotografie gelesen. 

Der Teil zur Kreativität, der Motivauswahl und weiteren Aspekten, die auch heute noch eine wichtige Bedeutung haben, hätte aber meiner Meinung nach auch länger sein können. Das ganze Buch ist sehr ausführlich gehalten, an der einen Stelle ist das unnötig für mich, an der anderen sehr hilfreich. Alles was gesagt wird, wird immer auch an Bildern gezeigt. Die teilweise sehr komplizierten Details werden also gut verständlich gemacht.

 

Insgesamt ist mein Verhältnis zu dem Buch ambivalent. Nach dem Vorwort habe ich das Buch sofort wieder weggelegt, Andreas Feininger schreibt sehr überheblich und arrogant über die Fotografie. Man merkt ihm an, dass er sich nach der Vergangenheit zurück sehnt und scheinbar viel Angst davor hat, dass die ganze Gesellschaft plötzlich so Fotos machen kann, wie sie sie haben möchte. Genau das ist mittlerweile passiert und technische Details werden in der Gebrauchsanweisung der Kamera erklärt oder im Automatikmodus der Kamera überlassen. Als Leser geht man mit dem Buch durch ein Museum, leider mit einem sehr schlecht gelaunten Museumsguide. 

Der zweite Teil hat mich aber sehr überzeugt, auch für die Gegenwart steht noch viel interessantes in dem Buch. Wenn ich das Buch gekauft hätte, würde ich mich ärgern, weil die Hälfte für mich uninteressant war, beim Rezensionsexemplar freue ich mich über einige wertvolle Tipps.

Vielen Dank für das Buch an den Heyne Verlag, den Link zu dem Buch dort findet ihr hier

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