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Unter der Mitternachtssonne

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Indigene Gemeinschaften, das Stichwort löst wohl nicht bei vielen etwas aus. Außer einem verschwommenen Bild von Indianern, so wie wir sie uns vorstellen, oder Kindern mit Kapuzen mit viel Fell, Eskimos eben. 

Dass das nicht der unbedingt der Wahrheit entspricht wissen viele. Zumindest objektiv, wir wollen ja schon gerne das verklärte Bild von Gemeinschaften, die immer noch ohne Fortschritte leben, behalten.

 

Wer den Eindruck behalten will, der sollte auf keinen Fall etwas über die Gemeinschaften lesen. Schon gar  nicht das neue Buch von Paul Seesequasis. Er ist Angehöriger der "Willow Cree", ist 2218 Kilometer von Toronto entfernt aufgewachsen. Kaum jemand kann besser über die indigenen Gemeinschaften Kanadas berichten. Erstens, weil er es schon unglaublich oft getan hat, und auch weil er selber zu ihnen gehört.

Mit einer Mischung aus Fotos, die teilweise lebensgroß Gesichter abbilden, und berührenden Texten, die die Geschichten der Menschen erzählen, die auf den Fotos zu sehen sind, schafft er eine sehr besondere Atmosphäre. Man baut Kanus, feiert Feste und erlebt die Unterdrückung durch Regierungen. Alles an der Seite der Menschen, die man meint zu kennen. Natürlich nur in Ausschnitten, aber trotzdem kommt man als Fremder in das Buch, wird herzlich aufgenommen und geht als Gast. Mehr noch, ich gehe traurig, erschrocken und sehr interssiert aus dem Buch. Man könnte von Mitleid sprechen, obwohl das das gleichberechtigte Verhältnis stören würde, das die indigenen Gemeinschaften im Vergleich zu uns haben sollten. Die Wut, der Zorn, die Enttäuschung, alles das ist absolut berechtigt. Trotzdem stellt der Autor die positiven Seiten des Lebens als Mitglied einer indigenen Gemeinschaft in den Vordergrund. Feste, die gefeiert werden. Besondere Momente, die es nirgendwo mehr sonst gibt. 

Der Autor lädt uns ein, in eine Welt, die voller Magie steckt. Alles ist echt, die Fotos, die Gefühle und die Geschichten. Mich haben die indigenen Gemeinschaften verzaubert und das Buch hat den Grundstein zu einer Reihe weiterer Bücher zu dem Thema gelegt. Lasst euch auch verzaubern.

 

Noch ein Satz zum Schluss. Ich habe diese Rezension geschrieben, um das Buch zu empfehlen und einen Eindruck von seinem Inhalt zu geben. Was ich gelernt habe beim Lesen, ist, dass viele vor mir es falsch gemacht haben. Die indigenen Gemeinschaften mussten in ihrer Geschichte schon viel ertragen, kaum jemand, der über sie spricht, weiß wirklich was er sagen sollte. Ich möchte mich davon nicht ausschließen, wenn es also Fehler in dem Artikel gibt, dann bitte ich um Nachsicht.

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