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Das Haus am Ende des Fjords

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Ein Haus, oder besser gesagt, eine kleine Pension. Ein paar Zimmer, nicht wirklich viele. Dafür aber mit Liebe eingerichtet, eine gemütliche Atmosphäre. Das Essen wird nur aus frischsten Zutaten gekocht und schmeckt immer, als wäre man in einem Sterne Restaurant. Und dieses wunderschöne Hotel steht auch noch in Island. Ganz ehrlich, wer ist noch nicht verzaubert? 

 

Kiri Johansson hat mich auf jeden Fall verzaubert. Der nächste Roman ihrer Island Reihe greift ein völlig anderes Thema auf, aber schließt zum Teil auch an den vorherigen an. 

 

In den Westfjorden Islands erfüllt sich Isving ihren Traum und eröffnet ein kleines B&B. Es läuft, nicht unbedingt sehr gut, aber es läuft. Bis sie eine niederschmetternde Diagnose erhält, die alles verändert. Und noch etwas bringt ihr Leben völlig durcheinander. Schon fast in der Nacht steht Thór in der Tür und möchte ein Zimmer haben. Mit Mütze und Sonnenbrille sieht er nicht unbedingt wie der beste Gast aller Zeiten aus, aber Isving lässt ihn rein. Aus einer Nach wird ein Wochenende, aber sie erkennt nicht, wer da vor ihr steht. Thór, gefeierter Künstler, Komponist für seine eigene Band und seit Monaten ohne Inspiration für neue Songs. Isving ist höchstens verwirrt von dem komischen Gast, ständig versteckt er sich. Er zieht weiter, aber Isving hat mit ihrem Gespür für die Musik schon längst sein Herz erobert.

 

Ich gebe es zu, mein Herz hat Isving auch erobert. An vielen Stellen hat sie mich zum Schmunzeln gebracht, an manchen Stellen fast zum weinen. Sie ist realistisch, aber scheint manchmal doch eher in die Mythen Islands zu passen mit den roten Haaren und ihrer wunderschönen Stimme. Das sieht auch Thór so, er  ist fasziniert, aber auch vorsichtig. Die Autorin hat mit ihm wieder mal einen Mann erschaffen, den es im Leben niemals geben könnte. Natürlich sieht er als Rockstar unglaublich gut aus, ist niemals schlecht gelaunt, ist natürlich wahnsinnig geduldig und, egal was passiert, er ist nie enttäuscht. Isving ist genauso der Märchenwelt entsprungen. Wunderschön, unglaublich gesangsbegabt. Ihre Schüchternheit ist kein Problem, sondern liebenswert und sorgt dafür, dass jeder auf sie zugeht und sie sofort mag. Mir fehlt ein bisschen der Bezug zur Realität. 

Aber es geht ja nicht nur um die Figuren, und auch wenn sie keinen Bezug zum normalen Leben haben, sind sie immer noch tolle Protagonisten. Der Schreibstil ist genauso flüssig wie gewohnt, die Spannungskurve bleibt mehr oder weniger die ganze Zeit im unteren Bereich, aber damit kann ich bei einem Liebesroman gut leben. Wie schon im ersten Teil sind auch hier wieder einige Umweltschutztipps eingewoben, fast beiläufig kommen die Touristen zur Sprache, die sich nicht an die Wege und Regeln halten. Auch der Fischfang ist ein großes Thema, aber trotz der wirklich großen Probleme mit der Natur auf Island, wird die Autorin nie belehrend. Es bleibt ein Roman und wird kein Ratgeber. 

Wieder mal eine hervorragende Mischung aus Liebe, Drama und Magie.

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