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Die Liebe kommt auf Zehenspitzen

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In der Welt der Liebesromane gibt es mehr oder weniger zwei Modelle. Es gibt "Die Liebenden" und "Die Streitenden". Die einen begegnen sich und erkennen sofort, dass sie für einander gemacht sind. Natürlich gibt es bei ihnen auch Probleme, das Drama muss ja auch dabei sein, aber ihre Liebe ist ein Grundsatz, an dem sich im ganzen Buch nichts ändert. Bei den Streitenden sieht die Situation etwas anders aus. Sie haben auch intensive Gefühle füreinander, sind aber so temperamentvoll, dass sie sich den ganzen Tag nur streiten. Jede Kleinigkeit regt sie auf, nichts ist in Ordnung. Bis zu dem einen Moment, in dem eine der Protagonisten, wenn man ehrlich ist, dann immer eher der Mann, die Initiative ergreift und die Frau küsst. Das kommt zwar völlig überraschend, ist aber bei beiden das, worauf sie die ganze Zeit schon gewartet hatten. 

Tja, die Struktur passt natürlich nicht zu 100% auf alle Romane, und liebe Autoren, fühlt euch bitte nicht angegriffen von meiner Einteilung. 

Als ich den Titel "Die Liebe kommt auf Zehenspitzen" gelesen habe, habe ich eher mit "Den Liebenden" gerechnet. Was ich bekommen habe, hat mich, ich gebe es zu, aus dem Konzept gebracht.

Lucy und Ben, die Autorin und der Arzt. Beide sind auf dem Weg in den Norden, wollen Weihnachten feiern. Also, was heißt wollen? Sie müssen. Es ist ja schließlich Weihnachten. Das Wetter greift ihnen ein bisschen unter die Arme, ein Schneesturm lenkt die kleine Fahrgemeinschaft auf einen Parkplatz und von da aus direkt in die gemütliche Küche mit einer freundlichen älteren Dame und ihrem Hund. Nach einer Nacht fahren sie weiter, aber aus ihrer Fahrgemeinschaft ist schon mehr oder weniger Freundschaft geworden. Das hilft, als sie beide einige Wochen später einen Brief finden, dass sie gemeinsam den Hof geerbt haben.

 

Sie ziehen ein, Ben braucht eine Auszeit, Lucy braucht eine Wohnung. Natürlich wollen sie nicht für immer da wohnen, und schon gar nicht zusammen. Aber das Schicksal hat andere Pläne...

 

Ich gebe es zu, das Buch lebt nicht von Spannung. Die Wendungen sind vorhersehbar, aber die Geschichte hat seinen Reiz. Die beiden sind weder "Die Liebenden" noch "Die Streitenden". Sie sind Freunde, und das bleibt auch fast bis zum Schluss so. Die Liebe kommt wirklich auf Zehenspitzen, obwohl sowohl der Leser, als auch die Protagonisten wohl damit rechnen. Die Freundschaft der beiden wird immer intensiver, bis es schließlich Liebe wird. Der Schreibstil lässt die Geschichte dahin fließen, es gibt keine Lücken, man kann ohne viel Anstrengung immer weiter lesen. Die Geschichte entwickelt sich, vorhersehbar, aber wunderschön. 

Ein tolles Buch, wieder mal in gewohnter Qualität von Kristina Günak.

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