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Das Buch Ana

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Sag, wie hast du`s mit der Religion? 

Goethe hat die Frage von Gretchen aus "Faust" bekannt gemacht, ich dachte, ich müsste mich bei diesem Buch ernsthaft mit dem Thema auseinander setzen. Religion, Glaube, Schicksal, das alles sind Themen, die wohl jeden öfter mal beschäftigen. Deswegen gibt es eigentlich auch schon mehr als genug Bücher zu dem Thema. Ratgeber, oder Ratgeber, die sich  Romane tarnen. 

Das Buch Ana, es hat mich trotzdem fasziniert. Das Cover ist schlicht, dunkelblau mit Gold. Es hat genug Seiten, um auch Platz für alle Details zu haben und durch den Hardcover Einband ist das Buch auch langlebig. Es wirkt edel. 

Trotzdem, es bleibt ein Buch über die Religion, für viele ist das ein Ausschlusskriterium. Und ich kann nicht behaupten, dass es nicht um den Glauben geht. Aber das Buch bietet einiges mehr.

 

Die Hauptperson ist Ana und dabei bleibt es auch die gesamte Zeit. Die kleine Schwester von Judas, in eine reiche Familie geboren, ist mehr als widerspenstig. Während andere Mädchen sich mit Schmuck oder Tänzen beschäftigen, interessieren Ana nur Tinte und alles, worauf man schreiben kann. Sie schreibt über die Sehnsucht in ihr und gibt den Frauen der Vergangenheit eine Stimme. Sie schreibt über alle Frauen, denen sonst niemand zuhört. Erst aus der Vergangenheit, dann kommen auch Freundinnen dazu. Ana sammelt Straftaten, die niemand als solche anerkennt, sie rettet die Opfer vor dem Vergessen. Bis zu dem Tag, als sich ihr Leben ändert. Sie soll heiraten, egal ob sie zustimmt oder nicht. Als sie ihren Bräutigam, doppelt so alt wie sie und nur auf der Suche nach einer Frau, die ihm einen Sohn schenkt, kennen lernt, lernt sie gleichzeitig einen jungen Mann kennen, dunkle Augen, in denen sie die Sehnsucht wieder erkennt, die auch in ihr ist. Ana hat ihren Seelengefährten gefunden, Jesus von Nazareth. 

 

Religion ist kein Thema, das vorrangig vorkommt. Ana und Jesus sind ein wunderschönes Paar, völlig falsch in ihrer Zeit. Ihre Liebe, die Träume, die sie verbinden, das alles kann man durch die Wörter spüren. Natürlich leben sie in ihrer Welt, die heute so rückständig und brutal erscheint. Aber ihre Beziehung ist modern. Nicht nur Ana liebt Jesus, es ist auch andersherum und damit etwas ganz besonderes. Man würde am liebsten durch die Seiten springen und die beiden besuchen, ihren Diskussionen und ihrem Geflüster über ihr Leben und ihre Sehnsucht nach Gott zuhören. Die beiden sind tief religiös, jeder auf seine Weise. Sie respektieren sich, keiner hält den anderen von etwas ab. Trotzdem steht ihre Liebe über allem. Ihr Glaube ist so selbstverständlich, dass der Leser nicht mal darüber nachdenkt, ob es anders sein könnte. Nicht der Glaube des Lesers wird untersucht, sondern das Leben von Ana, der Frau von Jesus.

 

Ein wunderschönes Buch mit einer atemberaubenden Liebesgeschichte, die endlich einer Protagonistin eine Chance gibt, die vielleicht schon so lange darauf warten musste. Ana, du hast eine Stimme.

 

 

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