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Italienische Momente

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Und mal wieder, mittlerweile die dritte in diesem Monat, gibt es eine Rezension zu einem Buch von Hanns-Josef Ortheil. Der Professor für kreatives Schreiben war lange einer meiner absoluten Lieblingsautoren. In letzter Zeit konnte er mich aber leider gar nicht überzeugen...

 

"Italienische Momente" war das zweite Buch, das ich von dem Verlag von dem Autor diesen Monat bekommen habe. "Die Mittelmeerreise" konnte mich schon nicht wirklich überzeugen. Die Details haben mich früher fasziniert, da nur genervt. Trotzdem bin ich mit Neugierde an das zweite Buch gegangen. Nach dem ersten Kapitel war ich mehr als verwirrt. Auf der Rückseite wird eine "literarische Italienreise" versprochen. Das ist es auch, im ersten Kapitel kommt der junge Hanns-Josef Ortheil zum ersten Mal in Rom an und fühlt sich sofort zuhause. Die Beschreibungen sind grenzwertig ausführlich, besonders der Schreibstil ist merkwürdig. Man rennt quasi mit dem Autor durch die Straßen, die Eindrücke fliegen vorbei und es ist unglaublich hektisch. Aber gut, solche Situationen gibt es. Das ganze liest sich wie Tagebucheinträge, aber es kann ja auch gut sein. Dann kommt Kapitel zwei und ich war schon vorbereitet jetzt die Unterkunft kennen zu lernen. Tja, falsch gedacht. Es kommt eine Überleitung, der Autor hätte sich während der Reise viel mit Goethe und seiner Reise durch Italien beschäftigt. Dann wird man in einen Ausschnitt aus "Faustinas Küsse", einen weiteren Roman des Autors, geworfen. Gerade war man noch völlig überfordert von den viel zu emotionalen Tagebucheinträgen, jetzt geht man an der Seite von Goethe viele Jahre vorher durch Rom. Ich war völlig verwirrt, und ja, auch genervt. Erst "Die Mittelmeerreise" mit ihren viel zu ausführlichen Beschreibungen von immer den gleichen Dingen und dann sowas. Im Quellenverzeichnis am Ende habe ich herausgefunden, war dieses Durcheinander von verschiedenen Zeiten und Erzählern soll, es geht nämlich das ganze Buch so weiter. Das Buch ist zusammengestückelt wie ein Puzzle, alle Teile aus anderen, vorher geschriebenen Büchern über Italien wurden in ein Buch gepackt. Man nennt das Anthologie und wenn ich den Klappentext vorne aufmerksam gelesen hätte, wäre ich auch bestimmt nicht so überrascht gewesen. 

 

Während des Lesens war aber immer wieder der Gedanke da, ob Hanns-Josef Ortheil wohl mehr als ein bisschen verwirrt beim Schreiben gewesen ist. Schade, sehr schade. Als ich dann wusste, warum das Buch ist wie es ist, fand ich es nicht besser. Der gefeierte Autor musste noch ein Buch veröffentlichen, also hat er einfach Teile aus anderen Büchern kopiert und aneinander gereiht. Daraus entstanden ist ein Bericht, dem man leider nicht folgen kann, weil man sich ständig neu einfinden muss. Wie gesagt, schade, sehr schade.

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